Junge Menschen auf ein selbständig und verantwortlich geführtes Leben vorzubereiten, ist die natürliche Aufgabe von Familien. Familienverhältnisse können jedoch auch gegenteilige Effekte haben.
Sie können die persönliche Entwicklung blockieren, gefährden oder gar unterbinden – in vielen Fällen mit verhängnisvollen, zum Teil traumatischen Folgen für die Betroffenen. Bewusst und verantwortlich zu handeln, ist ein dann für sie schwieriges Unterfangen. Folge: auch die soziale und berufliche Integration drohen zu scheitern.
Wir haben die Herausforderungen erfolgreicher Verselbständigung zum Anlass genommen, ein neuartiges, stationäres Betreuungssystem zu entwickeln. Seine Besonderheit: es ist modulartig organisiert. Das soll die pädagogische Begleitung von Prozessen der Verselbständigung zugleich individualisieren und systematisieren – und so auch die Erfolgsaussichten steigern. Das gesamte pädagogische Setting ist darauf ausgerichtet, mit dem Erreichen von Etappenzielen der Verselbständigung flexibel auch den Prozess dorthin anpassen zu können. Das schließt neben Zielen, Maßnahmen und Unterstützungsleistungen auch die konkreten Wohn- und Lebensbedingungen ein. Alles orientiert sich am individuellen Reifegrad. Es zählt stets der Einzelfall.
Als Basis des Verselbständigungssystem fungiert eine Regelwohngruppe. Von hier aus können zur Probe individuellere Wohnformen ermöglicht werden – Wohngemeinschaften, Einzel-Appartements oder Trainingswohnungen. Alles dies im Rahmen eines umfassenden pädagogischen Konzepts. Für themenorientierte Projektarbeiten steht darüber hinaus ein sozialer Gruppenraum zur Verfügung.