Eltern sind die wichtigsten Bezugspersonen für ihre Kinder. Dies gilt auch in schweren Familienkrisen und selbst dann, wenn die Krise durch Elternverhalten überhaupt erst ausgelöst wird. Es ist schon deshalb ein selbstverständliches Ziel, Familiensysteme möglichst zu erhalten. Jede Chance dazu sollte genutzt werden.
Eine dieser Chancen ist die Systemische Interaktionstherapie (SIT). Es handelt sich um ein umfangreiches Konzept zur Aktivierung von Eltern und hat sich gerade in der Praxis bewährt. Das zentrale operative Ziel besteht darin, Eltern dazu zu befähigen, erzieherische Verantwortung zu übernehmen. Und: sie für diesen Prozess zu motivieren.
Den SIT-Ansatz zeichnet die Annahme aus, dass Eltern prinzipiell gute Eltern sein wollen. Gelingt das nicht, so hat es in vielen Fällen nicht einfach mit Unvermögen, sondern mit Rollenkonflikten und mit erstarrten Kommunikationsstrukturen in der Familie zu tun, die sich derart verfestigen und zuspitzen können, dass die Krise zum Normalmodus des familiären Alltags wird. Alle Außenkontakte werden gekappt, das System verschließt sich im Modus der Krise. Auch die Ablehnung von Hilfeangeboten ist dann wahrscheinlich.
Will man dies ändern, so hat man zunächst die Kooperation der Eltern sicherzustellen. Hier setzt das SIT-Konzept an. Ein nächster Schritt besteht darin, die Eltern für unproduktive Beobachtungsschemata und destruktive Verhaltensmuster zu sensibilisieren, die typisch in Krisen hineinführen. Und schließlich dazu zu motivieren, gezielt an Verhaltensalternativen zu arbeiten.
Wir bieten diese Form der Familienarbeit im ambulanten Setting an. Das ist deshalb von Vorteil, weil wir so einen unmittelbaren, sehr direkten Bezug zu den familiären Lebenswelten gewinnen. Ziel ist deren Stabilisierung und Erhalt. Voraussetzung für unsere Leistungen ist daher eine im Grundsatz tragfähige Bindung zwischen Eltern und Kindern.
Rechtliche Grundlage dafür bilden § 27 ff, § 29, §§ 30, 32, 34, 36 ff. SGB VIII.
Eine Einführung ins SIT-Konzept steht hier zum Download bereit.
