Es ist eine besondere Aufgabe, jungen Migrant:innen, die unbegleitet und unter meist schwierigsten Bedingungen zu uns nach Deutschland gekommen sind, bei der Eingewöhnung, der Entwicklung von persönlichen Perspektiven sowie der Bewältigung von oft belastenden Fluchterfahrungen zur Seite zu stehen. In der Regel sind die jungen Menschen zwischen 14 und 17 Jahren alt, wenn wir mit ihrer Betreuung beginnen.
Unterstützend und fördernd sind wir unter anderem in folgenden Bereichen aktiv:
- Beim Erlernen der deutschen Sprache
- Bei der Ermöglichung von Integration und sozialer Teilhabe
- In der Vermittlung deutscher Kultur, Werte, Normen und des Grundgesetzes
- Bei der Entwicklung individueller beruflicher und allgemeiner Lebensperspektiven
- Im Umgang mit Finanzen, hauswirtschaftlichen und anderen Herausforderungen des Alltags
Im Zusammenhang mit Aufgaben und Zielen wie diesen haben wir ein eigenes Verselbständigungssystem entwickelt, das abhängig von der Reife und den Fortschritten der jungen Menschen zunehmend mehr Selbständigkeit ermöglicht und auf ein vollkommen eigen- und sozialverantwortlich geführtes Leben vorbereitet. Dessen Grundlage bilden zwei geschlechtsspezifische Regelwohngruppen. Die eine ist für die sozialpädagogische Betreuung, die Unterstützung und Förderung junger Männer, eine weitere für junge Frauen vorgesehen. Von hier aus stehen auf dem Weg hin zu einem selbstbestimmten Leben sowohl wohngemeinschaftliche Lebensformen als auch Trainingswohnungen zur Verfügung. Sie schaffen die Umgebung für mehr Eigenverantwortung im Rahmen konkreter Alltagsrealitäten. Umfang und Dichte der Betreuung können schrittweise geringer ausfallen.
Komplettiert sieht sich dieses System durch die Nutzbarkeit eines sozialen Gruppenraums – zum Beispiel im Rahmen von themenorientierten Projekten oder auch zu Zwecken der Begegnung und des Austausches.